Zu der Anzeige von E. Stadter und C. Zauritz-Stadter vom 9.11.2019

20.11.2019 | Meinung

Die Entscheidung gegen die Ansiedlung von Woolworth im Bahnhofsviertel muß und wird nicht jedem gefallen. Diese Entscheidung ist in der Tat mit der Mehrheit der CDU gefallen. Die Fraktion der SPD und weitere Stadträte haben es anders beurteilt. 

Dennoch war es eine demokratisch gefällte Mehrheitsentscheidung. Die Tatsache, dass der Investor mit einer viertelseitigen Anzeige im Naumburger Tageblatt auf das Abstimmungsverhalten und die angeblichen Folgen aufmerksam macht, wirft im Nachhinein kein gutes Bild auf diesen. Das ist schlechter Stil und es entsteht der Eindruck, dass er die ehrenamtliche Stadtrate wegen eines Abstimmungsergebnis, welches ihm nicht paßt, diffamieren, an den Pranger stellen will. Dieses Verhalten zeigen leider manchmal politisch-extreme Randgruppen, ist aber eines Investors, der ja hoffentlich die demokratischen Prozesse unseres Staates akzeptiert, unwürdig. Und es suggeriert, dass dieser offenbar glaubt, sich eine Entscheidung im Gemeinderat kaufen oder zumindest ehrenamtliche Stadträte durch öffentliche Anzeigenaktionen einschüchtern zu können. 

Ich persönlich habe mir eine andere Entscheidung im Bahnhofsviertel gewünscht, aber für politische Ergebnisse muß man argumentieren und schließlich Mehrheiten finden. Wenn ein Beschluß mehrheitlich gefaßt wurde, muß man das akzeptieren und kann vielleicht später einen neuen Anlauf nehmen. Die o.g. Verfasser der Anzeige haben sich möglicherweise einen Bärendienst erwiesen.

Uwe Droese